KfW sichert Finanzierung für Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland ab
Die KfW-Bankengruppe übernimmt mit bis zu 24 Milliarden Euro die finanzielle Absicherung für den Bau und Betrieb des geplanten Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland. Betreiber und die Staatsbank unterzeichneten entsprechende Verträge, die den anfänglichen Finanzierungsbedarf durch ein Amortisationskonto decken. Dieses wird zunächst von der KfW gefüllt, bis künftig wachsende Nutzerzahlen die Refinanzierung ermöglichen. Eine vollständige Rückzahlung ist bis 2055 geplant. Das Kernnetz wird bis 2032 rund 9.000 Kilometer umfassen und alle 16 Bundesländer sowie bedeutende Industrieregionen verbinden. 60 Prozent der Leitungen basieren auf umgewidmeten Erdgas-Röhren, während der Rest neu gebaut wird. Der Bau kann in Ausnahmefällen bis 2037 gefördert werden. Wasserstoff gilt als zentraler Energieträger für die klimafreundliche Transformation der Industrie, insbesondere in der Stahl-, Chemie- und Zementproduktion sowie für den Verkehrssektor. Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt zur Förderung erneuerbarer Energien und einer nachhaltigen Infrastruktur in Deutschland.
Donald Trump nominiert China-Hardliner Jamieson Greer zum US-Handelsbeauftragten
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den ehemaligen Stabschef des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer, Jamieson Greer, für das Amt des Handelsbeauftragten nominiert. Greer, ein Verfechter von Zöllen und Maßnahmen gegen China, soll Trumps Handelsagenda vorantreiben. Diese zielt darauf ab, das Handelsdefizit der USA zu reduzieren, heimische Industrien zu stärken und den Zugang zu Exportmärkten zu verbessern. Während Trumps erster Amtszeit spielte Greer eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Phase-eins-Abkommens im Handelskrieg mit China sowie bei der Neuverhandlung des Freihandelsabkommens mit Kanada und Mexiko. Seine Ernennung muss noch vom Senat bestätigt werden, wo die Republikaner die Mehrheit haben. Trump hatte kürzlich neue Zölle angekündigt, darunter 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie zehn Prozent auf chinesische Waren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Zustrom von Fentanyl und illegaler Einwanderung zu bekämpfen. Greer teilt Trumps harte Haltung gegenüber China und kritisiert den Einfluss chinesischer Unternehmen auf globale Märkte sowie deren Unterstützung durch die Regierung und das Militär. Die Personalentscheidung signalisiert eine Fortsetzung von Trumps protektionistischer Handelspolitik.
E-Autos: Vollkaskoversicherung deutlich teurer als bei Verbrennern
Besitzer von Elektroautos müssen sich 2024 auf steigende Versicherungskosten einstellen. Laut Verivox sind Vollkaskopolicen für Elektro- und Hybridfahrzeuge im Durchschnitt 30 Prozent teurer als im Vorjahr, während die Preise für Verbrenner um 25 Prozent stiegen. Die Unterschiede begründen sich vor allem durch höhere Reparaturkosten bei Elektroautos, die im Schnitt ein Viertel teurer sind als bei vergleichbaren Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Die Versicherungsbranche leidet zudem unter gestiegenen Ersatzteil- und Werkstattkosten, die insgesamt zu einem erwarteten Verlust von zwei Milliarden Euro führen. Trotz der höheren Reparaturkosten melden E-Auto-Besitzer durchschnittlich 20 Prozent weniger Schäden als Halter von Verbrennern. Angesichts der Preissteigerungen wird ein Wechsel der Kfz-Versicherung empfohlen. Verträge können bis zum 30. November gekündigt werden, wobei 2024 eine Verlängerung bis zum darauffolgenden Montag gilt. Auch das Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhungen ohne Leistungsanpassung bietet eine Möglichkeit, Kosten zu sparen.
Skandale bei Volksbanken: Finanzaufsicht übt scharfe Kritik
Mehrere Genossenschaftsbanken in Deutschland sorgen mit Fehlverhalten und schlechtem Risikomanagement für Schlagzeilen. Besonders der Fall der Volksbank Düsseldorf Neuss sorgt für Aufsehen: Ein Zahlungsfehler führte dazu, dass 100 Millionen Euro eines französischen Unternehmens in der Türkei verschwanden. Die Bank könnte durch Rückforderungen massiv finanziell belastet werden, weshalb der Stützungsfonds des Bundesverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) eingreifen musste. 2024 wurden bereits drei Volksbanken durch diesen Fonds gerettet, was das Vertrauen in die rund 700 Genossenschaftsbanken in Deutschland beeinträchtigt. Mark Branson, Präsident der Finanzaufsicht Bafin, kritisierte offen die Führung und das Risikomanagement einiger Banken. Der BVR weist dies jedoch als Einzelfälle zurück. Dennoch sieht die Bafin ein Muster und überwacht die Entwicklungen im Genossenschaftssektor genau. Diese Vorfälle rücken die Notwendigkeit besserer Kontrollen und eines stärkeren Fokus auf Risikomanagement in den Vordergrund, um das Ansehen und die Stabilität der Genossenschaftsbanken zu sichern.
E-Rechnungspflicht ab 2025: Was Unternehmen und Selbstständige wissen müssen
Ab dem 1. Januar 2025 wird die Nutzung elektronischer Rechnungen für Unternehmen, Freiberufler:innen und Selbstständige im B2B- und Behördenverkehr verpflichtend. Diese Neuerung betrifft alle, unabhängig von Größe oder Steuerstatus. E-Rechnungen unterscheiden sich von herkömmlichen PDF-Rechnungen, da sie maschinenlesbare Daten im XML-Format enthalten. In Deutschland sind die Formate XRechnung und Zugferd vorgesehen. XRechnung eignet sich vor allem für den öffentlichen Sektor, während Zugferd sowohl maschinenlesbare als auch visuell darstellbare Daten kombiniert. Ab 2028 werden Papierrechnungen vollständig abgeschafft, und auch andere nicht standardisierte digitale Formate sind dann nicht mehr zulässig. Unternehmen müssen daher nicht nur ihre Rechnungsprozesse umstellen, sondern auch sicherstellen, dass bestehende Verträge und wiederkehrende Rechnungen in digitaler Form vorliegen, um die Vorsteuer geltend machen zu können. Kostenlose Softwarelösungen wie Wiso Mein Büro Free, Accountable oder der Quba-E-Rechnungs-Viewer bieten Einstiegsoptionen zur Verarbeitung der E-Rechnungen. Längerfristig wird empfohlen, auf umfassendere Buchhaltungssoftware umzusteigen, da sich gesetzliche Anforderungen weiterhin entwickeln. Die E-Rechnungspflicht ist Teil eines EU-weiten Projekts zur Automatisierung von Rechnungsprozessen, um Bürokratie zu reduzieren und Steuerhinterziehung zu erschweren. Trotz einiger Hürden und Details, die Unternehmen beachten müssen, könnten die langfristigen Vorteile wie effizientere Prozesse und weniger Papieraufwand die Einführung rechtfertigen.
Quelle: https://t3n.de/news/e-rechnungspflicht-digitales-rechnungschaos-tools-1646280/
Habeck plant Senkung der Netzgebühren zur Entlastung von Unternehmen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will deutsche Unternehmen durch die Senkung der Netzgebühren kurzfristig entlasten. Dies kündigte er bei der Industriekonferenz 2024 in Berlin an. Angesichts stagnierender Wirtschaft und angekündigtem Stellenabbau in großen Unternehmen wie Volkswagen und Bosch steht der industrielle Kern Deutschlands unter Druck. Ein zentraler Ansatz ist die Senkung der Netzentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen. Habeck plant, hierfür freigewordene Subventionen aus dem verschobenen Bau des Intel-Chipwerks zu nutzen. Diese Gelder im Klima- und Transformationsfonds erfordern jedoch eine Mehrheit im Bundestag, was angesichts der politischen Lage ungewiss ist. Unterstützung kommt vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der IG Metall, die ebenfalls rasche Maßnahmen fordern. Die Union bleibt skeptisch und signalisiert vor der Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz am 18. Dezember wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Quelle: https://taz.de/Netzgebuehren-fuer-Unternehmen/!6048430/